Wichtige Orte meiner Kindheit

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Eppendorfer Krankenhaus

Geburtshaus

Schottmüllerstr. 40

Schule Schottmüllerstraße

Karstadt Eppendorf.

Bei Regen haben wir Straßenkinder gerne dort gespielt.

"Aale-Aale" hat häufig vor dem Eingang von Karstadt Eppendorf gesessen.

Konditorei Lindtner seit 1944
Konditorei Lindtner seit 1944

Letzte Aktualisierung:

10.05.2023

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Hamburger Originale

Vom Aalweber bis Zitronenjette

Die bekannten Hamburger Originale hatten durchweg ein schweres Schiksal.

Aale-Aale

Aale-Aale (*1892; † 1970)
Aale-Aale (*1892; † 1970)

"Aale ... Aale" war sein Ausruf im Falsett, wenn er seine Ware anpries.

"Aale-Aale" hat sich nun wirklich in aller Stille verabschiedet. 
Karl-Wilhelm Schreiber, wie er richtig hieß, starb am Freitag um 9.45 Uhr im Pflege- und Versorgungsheim Farmsen im Alter von 79 Jahren. Er gehörte zu den wenigen, denen es vergönnt war, seinen "Nachrufen" zu entnehmen, wie die Nachwelt um ihn trauerte. Und wie alle vorzeitig Totgesagten hatte er ein langes Leben.

1952 war in Eimsbüttel der Fischhändler Hermann Münch gestorben. Ein Schlaganfall hatte den 78-Jährigen in seiner Wohnung dahingerafft. Erst im Institut für gerichtliche Medizin und Kriminalistik erwies es sich, dass Hermann korrekterweise Hermine hätte heißen müssen ...

Die Nachricht von dem Tode und der überraschenden Entdeckung erreichte die Hamburger Morgenzeitungen in letzter Minute. Da Münch in Statur, Alter und Beruf dem "Aale-Aale" glich, der ebenfalls mit seinem stadtbekannten Falsettruf die beliebten Räucherfische anbot, kam es zu den Überschriften "Aale-Aale" eine Frau! "Aale-Aale" tot. Hamburg um ein Original ärmer!

Tags darauf schrien die Zeitungshändler auf St. Pauli: "Hei lewet noch! Aale-Aale lebt!"
Ganz Hamburg lachte!

Für Karl-Wilhelm Schreiber war diese Verwechslung eine Bombenreklame. Fotos und Interviews in allen Zeitungen! Dabei unterlief einigen in "Hamburgensien" unbewanderten Reportern ein neuer Fehler, indem sie "Aale-Aale" mit Aal-Weber verwechselten. Der hieß Johann Jürgen Weber und starb 1854 im 74. Lebensjahr im Armenhaus, wo übrigens im gleichen Jahr auch das bekannteste Hamburger Original, der Wasserträger "Hummel" die Augen geschlossen hatte.

Karl Wilhelm Schreiber wurde am 18. Oktober 1892 in Dresden geboren. Als junger Mann kam er auf einem Kohlenkahn nach Hamburg, wo ihn der Schiffer mit 100 Mark losschickte, um Räucheraale einzukaufen. Dieses erste Geschäft brachte den pfiffigen Sachsen auf die Idee, sich "selbständig" zu machen. Er band sieh eine weiße Schürze vor, steckte sich die berühmt gewordenen unverwelkbaren Blumen an seine Melone und krähte: "Aale-Aale". Über 40 Jahre lang machte er das, verkaufte pro Tag rund 200 seiner leckeren Rächerfische und brachte nun als "Aale-Aale" stadtbekannt, seiner molligen Resi und seinen beiden Kindern manche blanke Mark zur Seilerstraße 39. ' Er selbst aß keinen Aal, sein Lieblingsgericht war "Karpfen, blau".
Aale-Aale, Gemälde von unbekanntem Maler
Aale-Aale, Gemälde von unbekanntem Maler

Von der Nacht, in der ihn Hamburgs Morgenzeitungen für tot und zur Frau erklärt hatten, hat "Aale-Aale" immer wieder erzählt. Als erster klopfte ihm ein Wachtmeister der Davidwache auf die Schulter und lachte: "Komm mal mit, meine Kollegen haben viel gesehen, aber noch keine wandelnde Leiche!" Die Gunstgewerblerinnen der Reeperbahn kicherten: "Aale-Aale', zeig uns mal, ob du wirklich ein Mädchen bist!"
Auch sein junger Kumpel, der ihm in den letzten Jahren die Aalkörbe zutrug, hatte fest an den Tod seines Bauchladenchefs geglaubt. Mit Kondolenzblumen in der Hand und Trauer im Blick erschien er als erster bei der platinblonden "Witwe" und schloss sein Beileid mit den Worten: "Ischa 'n Jammer, aber können wir das Geschäft nicht zusammen weitermachen?" ? Dann erst bemerkte er das lautstarke Schnarchen des "Toten", dem in dieser denkwürdigen Nacht mancher belebende Köm' spendiert worden war.

Nun ist "Aale-Aale" wirklich gestorben und auf dem Weg, den vor ihm schon Oskar vom Pferdemarkt, Zitronenjette und all die anderen gingen, die einmal Farbe in das Grau des Alltags brachten. Jetzt ist Hamburg wirklich um ein Original ärmer geworden.


Archiv Hamburger Abendblatt 31.10.1970

Oskar vom Pferdemarkt

Oskar vom Pferdemarkt (*1902; † 1969)
Oskar vom Pferdemarkt (*1902; † 1969)
"Frech wie Oskar" und "Eine Wucht in Tüten"

Vom Pferdemarkt, dem heutigen Gerhart-Hauptmann-Platz, nicht zu trennen ist ein Hamburger Original, der "König der Straßenhändler". Er hieß mit bürgerlichem Namen Fritz Krüger und war auf St. Pauli aufgewachsen. Sein Herzenswunsch war es, Schauspieler zu werden, aber die Eltern - der Vater war Schriftsetzer - protestierten. Sie steckten ihn in eine Maschinenschlosser-Lehre. Aber Fritz wechselte bald den Beruf und verdiente sich als Vertreter seinen Lebensunterhalt. In seiner Freizeit agierte er als Mitglied des Amateur-Theatervereins "Thaliamund von 1911".
Die Zeiten für Vertreter waren schlecht: Inflation, Massenarbeitslosigkeit. Kurz entschlossen erstand Fritz Krüger einen Bauchladen und verkaufte vom Hosenknopf bis zur Rasierklinge alles, was sich auf diese Art und Weise an den Mann bzw. noch eher an die Frau bringen ließ. Er wurde "Oskar vom Pferdemarkt".

Sein nimmermüdes Mundwerk, sein Witz und vor allem seine Schlagfertigkeit, auf jede Situation, jeden Kunden, jeden Zuruf humorvoll, manchmal auch ganz schön kess zu reagieren, machten ihn rasch bekannt und beliebt. "Frech wie Oskar" geht auf ihn zurück, und sein Slogan "Eine Wucht in Tüten" ist heute noch geläufig.

Sein Geschäft ging so gut, dass er bald den Bauchladen beiseite stellen und sich einen eigenen Verkaufsstand auf dem Pferdemarkt leisten konnte. Der trug das große Schild: "Sogar dat Bäbi in Kinnerwogen wet, bi Oskar warst nich bedrogen". Oskars Markenzeichen waren seine Kopfbedeckungen, entweder ein steifer Hut oder eine Schiebermütze.

1940 wurde der geschäftstüchtige Mann eingezogen. Als es nach dem Krieg so gut wie nichts zu verkaufen gab, eröffnete er in einer Nissenhütte im Stadtpark eine Kantine. 1951 wurde ihm bei dem Versuch, Streit unter Gästen zu schlichten, durch einen Handkantenschlag der Kehlkopf zertrümmert.

Trotz zahlreicher Operationen gelang es nicht, Oskar mit dem flotten Mundwerk eine normale, verständliche Stimme wiederzugeben. Er war bei den Hamburgern zwar nicht vergessen, aber seine große Zeit war vorbei. Am 18. Februar 1969 ist er gestorben.

 

Archiv Hamburger Abendblatt 19.10.1983

Emil Naucke

Emil Naucke (*1855; † 1900)
Emil Naucke (*1855; † 1900)
"Naucke mit der Pauke"


Emil Naucke (* 2. Mai 1855 auf Poel; † 24. Januar 1900 in Hamburg) war ein Berufsringer und Artist. Naucke hatte ursprünglich eine Bäckerlehre ange-treten, schloss sich aber im Alter von 14 Jahren einer Artistentruppe an, mit der er durch Europa und die USA reiste. Erfolgreich wurde er im Schaugeschäft als professioneller Ringer. Da sein Körpergewicht beständig zunahm - er wog er bei einer Körpergröße von nur 1,70 m im Alter von 38 Jahren schließlich 235 Kilogramm und hatte einen Bauchumfang von 190 cm - gab er das Ringen jedoch später völlig auf und konzentrierte sich ganz auf Kraftakrobatik, artistische Darbietungen und Parodien.
Als seinerzeit äußerst populärer Kraftmensch trat Emil Naucke weltweit in Zirkussen und Varietés auf. Er präsentierte aufsehenerregende Kraftakte, wie etwa das Stemmen eines 106 Kilo schweren Eisengewichts und trug oftmals an einer Kette eine fast 40 Kilo schwere Eisenkugel bei sich, mit der er mühelos spielte. Er zeigte auch Radfahrkunststücke und trat in zahlreichen eigens für ihn verfassten Sketchen auf. Zu seinen bekanntesten komischen Rollen gehörte die Figur der Pauline vom Ballett, die er in ein angesichts seiner Leibesfülle grotesk wirkendes Ballerina-Kostüm gekleidet verkörperte. Als Naucke mit der Pauke wurde er bei den Berlinern zum Sprichwort.
Im Jahre 1890 ließ er sich in Hamburg nieder, war allerdings vorerst nur zwischen seinen Tourneen in der Stadt anwesend, bis er 1896 ein eigenes Varietétheater mit Namen Emil Naucke's Varieté am Spielbudenplatz Nr. 23/24 eröffnete. Naucke wurde in den Folgejahren eine populäre Gestalt in Hamburg.
Am 24. Januar 1900, unmittelbar, nachdem er bei einer Wohltätigkeits-veranstaltung im Etablissement Sagebiel aufgetreten war, erlag Emil Naucke einem Herzinfarkt. Am Tag seiner Beerdigung säumten Tausende von Menschen den Weg, den der Trauerzug von seinem Varieté zum Friedhof Ohlsdorf nahm, wo er beigesetzt wurde. Die Erinnerung an Emil Nauckes außergewöhnliches Erscheinungsbild lebte indirekt bis in die 1970er Jahre fort; noch siebzig Jahre nach seinem Tod bezeichneten Kinder in Hamburg einen bauchigen Kreisel oder eine dicke Murmel gelegentlich als einen Naucke. Quelle: Wikipedia

Zitronenjette

Zitronenjette (*1841; † 1916)
Zitronenjette (*1841; † 1916)

„Zitroon! Zitroon!“, das war der Ausruf, mit dem sie durch die Hamburger Straßen zog. 

Schon als Kind hatte Johanne Henriette Müller auf Hamburgs Straßen Zitronen verkaufen müssen. Diese Tätigkeit wurde ihre Haupterwerbsquelle, bis sie im Alter von 53 Jahren in die "Irrenanstalt Friedrichsberg" einge-wiesen wurde.
Die Zitronenjette hatte ein leidvolles Leben ertragen müssen. Johanne Henriette Müller war kleinwüchsig, 130 cm lang, 35 Kilo leicht und hatte eine dicke Knollennase. Damit fiel sie aus dem Rahmen des als normal angesehenen Erscheinungsbildes. Aber damit nicht genug: Johanne Müller galt auch als geistig ein wenig zurückgeblieben. Viele ihrer Kunden hauten sie übers Ohr. Kaum jemand machte sich Gedanken über Zitronenjettes desolate wirtschaftliche Situation: Sie war arm. Und nur wenige dachten daran, was man ihr seelisch antat, wenn sie zum Gespött der Straßenjugend wurde, die grölend hinter ihr herlief.

Aber nicht nur die Jugend jagte sie. Wenn die Zitronenjette abends in den Kneipen ihre Zitronen anbot, machten sich Kneipenbesucher einen Spaß daraus, ihr ein großes Glas Schnaps bringen zu lassen, das sie zur allgemeinen Belustigung auf einen Zug leerte. Die Folge war: Sie wurde alkoholkrank und trank nun auch schon am Tage eine Flasche Kümmelschnaps leer. Danach fand sie oft kaum noch den Heimweg. Ihr Getorkel bot den Kindern und Jugendlichen zusätzlichen Anlass, grölend hinter ihr herzulaufen. Häufiger kam es auch vor, dass die Polizei sie im betrunkenen Zustand aufgriff. Dann wurde sie unter großem Hallo auf eine Karre gelegt und zur Ausnüchterung zur Polizeiwache oder zum Kurhaus gefahren.

1894 wurde Zitronenjette schließlich von der Polizei in die "Irrenanstalt Friedrichsberg" eingeliefert. Dort lebte sie fast zwanzig Jahre und wurde mit Kartoffelschälen und Gemüseputzen beschäftigt. Zeitungsberichten und Erzählungen zufolge soll sie dort einen "friedlichen Lebensabend" genossen haben. Kein Wort von schmerzhaften Entzugserscheinungen, denn dort gab es keinen Alkohol.
Berühmt und zum Hamburger Original wurde die Zitronenjette, weil sie "anders" war und weil Menschen sich auf ihre Kosten amüsierten. Ihren Leiden wurde kaum Aufmerksamkeit geschenkt.

 

Es gibt ein Denkmal für die Zitronenjette, ziemlich verborgen und wenig beachtet am Rande der Ludwig-Ehrhard-Straße. Seit 2007 gibt es in Hamburg Ohlsdorf den Jette-Müller-Weg .
Text: Rita Bake
 

Aalweber

Aalweber (*1790; † 1854)
Aalweber (*1790; † 1854)

"Smutool, Smutool"

Sein bürlicher Name war Karl Weber und sein bürgerlicher Beruf war der eines Bürstenbinders. Aber nebenbei zog er sehr gut gekleidet, mit einem hellen Zylinder auf dem Kopf durch Teile der Stadt und pries mit dem Ruf "Smutool, Smutool" die in seinem Korb befindlichen Räucheraale an. Obwohl er seine Ware stets reißend loswurde, starb er im Jahre 1854 in einem Armenhaus. 

 

 

Piepenreimers

Piepenreimers (*1790; † 1865)
Piepenreimers (*1790; † 1865)

"Hüls, Hüls, ok Pipen-rümers!"

Er wurde als Claus Timm als Sohn eines Arbeiters ge-boren. Neben Hummel war und ist er wohl das bekannteste Hamburger Original.
Timm hatte meistens keinen festen Wohnsitz, sondern schlief im Sommer im Freien und während der kalten Jahreszeit in Scheunen der Bauern. Er zog mit seiner Ware - Hülsenzweigen, den Zweigen der Stechpalme und Binsenhalmen - auf dem Buckel durch Hamburg und das damals noch selbst-ständige Altona. Seine Zwei-ge wurden gerne gekauft, z.B. um Katzen oder Ratten fernzuhalten. Dazu wurden sie in deren Durchschlupflöcher gelegt, die wegen ihrer spitzen Stacheln an den Blättern von den Tieren dann gemieden wurden. 
Seinen Spottnamen Piepenreimers verdankte er seinen Pfeifenreinigern - Halme des blauen Pfeifengrases, die er in den Mooren pflückte und mit denen man die damals üblichen Tonpfeifen gut reinigen konnte.
Um seine Ware an den Mann bzw. die Frau zu bringen, hörte man ihn mit seiner lauten Stimme schon von Ferne rufen: Hüls, Hüls, ok Pipenrümers!“ Timm verstarb im Alter von 75 Jahren in Bahrenfeld und wurde auf dem damaligen Ottensener Friedhof beerdigt.

Hummel

Hummel (*1787; † 1854)
Hummel (*1787; † 1854)
„Hummel, Hummel –
Mors, Mors“

 

Hans Hummel, bürgerlicher Name Johann Wilhelm Bentz, war ein Wasserträger in der Hamburger Neustadt und gilt als Ursprung des Hamburger Grußes „Hummel, Hummel – Mors, Mors“. Er ist daher die bekannteste Person der alten Hamburger Originale.
Bentz, ein missmutiger Mensch, wurde der Überlief-erung nach von Kindern geneckt, indem sie ihn beim Spottnamen „Hummel, Hummel“ riefen, worauf er mit „Mors Mors“ antwortete, einer Kurzform des nieder-deutschen Ausspruchs „Klei di an'n Mors“ („Kratz dich am Arsch/Hintern“). In Kombination mit „Hans“ - der Kurzform seines Vornamens „Johann(es)“ - wurde er unter seinem Spitznamen Hans Hummel bekannt. Zur Herkunft des Spottnamens Hummel gibt es mehrere Erklärungen:
Der Spottname wird auf den Stadtsoldaten Daniel Christian Hummel aus der Franzosenzeit zurückgeführt, der wegen seiner Kriegserzählungen bei den Straßenkindern der Hamburger Neustadt sehr beliebt war. Nach dessen Tod zog Bentz in dessen Wohnung, woraufhin der Rufname seines Wohnungsvorgängers auf Bentz als Spitzname überging.
Andererseits wird vermutet, dass sich der Name von der norddeutschen Bezeichnung „Griephummer“ oder kurz „Hummer“ ableitet, dem Spottnamen der ebenfalls „greifenden“ Gerichtsdiener; „Hummer“ wurde dann sprachlich zu „Hummel“ verschliffen.
Als 1848 die Stadtwasserkunst in Hamburg-Rothenburgsort den Betrieb aufnahm, wurde Bentz arbeitslos. 1854 starb er und wurde auf Armenhauskosten auf dem Dammtorfriedhof begraben.

Vetter Kirchhoff

Vetter Kirchhoff (*1780; † 1844)
Vetter Kirchhoff (*1780; † 1844)

Sein Name war Jakob Friedrich Kirchhoff.

Er handelte als Makler mit Leinen, was ihm zu einem gewissen Vermögen verhalf. Verheiratet war er nie.

Wann und warum er zu der Bezeichnung "Vetter Kirchhoff" kam, ist nicht bekannt. Vielleicht wegen seiner Körperfülle und seiner eleganten modischen Kleidung mit einem weißen Zylinder. Kirchhof war ein begnadeter Spaßmacher, über dessen Streiche sich viele Hamburger immer wieder köstlich amüsieren konnten.
Jakob Friedrich Kirchhoff Porträt in Öl
Jakob Friedrich Kirchhoff Porträt in Öl
Am liebsten legte er sich mit den Nachtwächtern der Stadt an. Wenn ihn diese beispielsweise nach Hause begleiteten - da er angetrunken war - lud er sie auf dem Heinweg zum weiteren Trinken ein, mit der Folge, dass er sie, anstatt sie ihn, volltrunken auf dem Wachhäuschen ablieferte. Aber auch Zollbeamte, sein Schneider, Kutschenfahrer und sein Hauptmann bei der Bürgerwehr wurden Opfer seines Schabernacks. Dabei wäre er beinahe wegen Fahnenflucht hingerichtet worden.
Er gehörte zu den wenigen Hamburger Originalen, die nicht in Armut gestorben sind. Vetter Kirchhoff befand sich eher auf der Sonnenseite des Lebens.
Er gehörte zur "Hamburger Gesellschaft"